Datenquellen des HSI-Monitors
Ziel der Erhebung der Profildaten ist die Erstellung einer möglichst breiten Datenbasis zur Internationalität der deutschen Hochschulen. Dabei wird nur auf bereits vorhandene Datenbestände zurückgegriffen.
In der 2009 veröffentlichten Pilotstudie wurde auf eine Vielzahl von Datenquellen zurückgegriffen, um möglichst viele Aspekte der Hochschulinternationalität abdecken zu können. Dies umfasste:
- Daten des Statistisches Bundesamt (Destatis) zu Studierenden, Prüfungen und Personal;
- Daten der Nationalen Agentur im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zur Mobilität im Rahmen von Erasmus;
- Förderbilanzen des DAAD;
- Auszüge aus dem Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und dem HRK-Informationsportal „Internationale Hochschulkooperationen“;
- Angaben der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) zu Stipendiat*innen und Preisträger*innen;
- Online-Befragung der deutschen Hochschulen, über die diverse Kennzahlen zur Internationalität von Lehre und Studium, Forschung, Verwaltung und Infrastruktur erhoben wurden.
Bei der Entscheidung über die Datenbasis für die Fortsetzung des Projekts wurde beschlossen, nur die bereits vorliegenden Datenbestände der Organisationen und Destatis auszuwerten und auf eine erneute Befragung der Hochschulen zu verzichten. Dieser Grundsatz, einen zusätzlichen Arbeitsaufwand für die Hochschulen zu vermeiden, gilt weiterhin bei allen Fragen der Erweiterung der Indikatorik.
Erschließung weiterer Datenquellen
Eine der Zielsetzungen des HSI-Monitors ist es, möglichst viele, für die Planung der Hochschulen wichtige Aspekte der Hochschulinternationalität auszuwerten. Im Erhebungsjahr 2017 wurden zwei neuen Datenquellen hinzugenommen: Die Hochschulfinanzstatistik von Destatis zu Drittmitteln der Europäischen Union, die Fördermittel des European Research Council für die deutschen Hochschulen (ERC Grants) aus dem siebten Forschungsrahmenprogramm für den Zeitraum 2008 bis 2013 und die Zuwendungen aus dem Forschungsrahmenprogramm „Horizont 2020“ ab 2014. „Horizont 2020“ wurde 2021 vom neunten Forschungsprogramm „Horizont Europa“ abgelöst. Die Laufzeit von „Horizont 2020“ ist offiziell beendet jedoch sind noch nicht alle Projekte vollständig abgeschlossen. Alle Daten zu Fördermitteln aus den beiden EU-Forschungsrahmenprogrammen sind vom EU-Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) (im DLR-Projektträger) zur Verfügung gestellt worden.
Im Zuge des Ausbaus des Projekts zum HSI-Monitor wurden im Januar und Februar 2019 zwei Workshops mit Vertreter*innen verschiedener Arbeitsbereiche der Hochschulen durchgeführt, auf denen weitere mögliche Indikatoren und vorhandene Datenquellen diskutiert wurden. Durch die starke Nachfrage nach Indikatoren zur Bewertung der Internationalität der Forschung sind die Daten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu Projekten mit internationaler Beteiligung aufgenommen worden.
Bibliometrische Daten
Daten zum Publikationsverhalten spielen für das Monitoring der Internationalisierung im Forschungssektor eine immer wichtigere Rolle. Die Verwendung bibliometrischer Daten erfordert jedoch eine sorgfältige Erschließung der Methodik, um Verzerrungen der Ergebnisse zu vermeiden, bspw. durch Falschzuordnung von Daten aufgrund von Namensähnlichkeiten von Personen oder Institutionen oder aufgrund unterschiedlicher Abdeckung der einzelnen Fachdisziplinen.
Um die Belastbarkeit der Daten sicherzustellen, wurden im Rahmen eines im Jahr 2019 in Bonn durchgeführten Expertenworkshops mit Vertreter*innen verschiedener Wissenschafts- und Forschungsorganisationen geeignete bibliometrische Indikatoren zur Beschreibung der Internationalität der Hochschulforschung festgelegt und in den Datenbestand des Projekts aufgenommen.
Die starke Nachfrage nach Indikatoren zur Bewertung der Internationalität der Forschung ist anhand zweier neuer Indikatorensets adressiert worden. Zum einen wurden Daten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu Projekten mit internationaler Beteiligung aufgenommen. Zum anderen hat es die Mittelförderung durch das BMBF ermöglicht, bibliometrische Datenquellen zur Berechnung von Publikations- und Zitationsdaten auszuwerten und dem Datensatz hinzuzufügen. Seit 2023 bezieht der HSI-Monitor die bibliometrischen Daten von der Datenbank Scopus der Firma Elsevier.
Übersicht über die Datenquellen
Für die Datenauswertungen des HSI-Monitors werden aktuell die folgenden Datenquellen verwendet. Neue Daten werden von den entsprechenden Institutionen jährlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten zur Verfügung gestellt; der HSI-Monitor bemüht sich jedoch um eine zeitnahe Aufnahme neuer Daten in den Datensatz.
Datenquelle | Themenbereiche |
Statistisches Bundesamt (Destatis) | Studierendenstatistik, Prüfungsstatistik, Personalstatistik, Hochschulfinanzstatistik (Drittmittel an Hochschulen) |
Nationale Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit im DAAD | Erasmus-Programm: Studierendenmobilität, Lehrendenmobilität, Mobilität des nichtwissenschaftlichen Personals |
Informationsportal „Internationale Hochschulkooperationen“ der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) | Internationale Hochschulkooperationen |
Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) | Internationale, englischsprachige und Doppel-Studiengänge |
Datenbank Scopus (Elsevier) | Internationale Publikationen |
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD ) | DAAD-Förderung: Individualförderung, Förderung von Projekten und Programmen, PROMOS-Förderung |
Alexander-von-Humboldt-Stiftung (AvH) | AvH-Förderung |
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) | DFG-Projekte mit internationaler Beteiligung |
EU-Büro des BMBF (im DLR-Projektträger) | Fördermittel der EU aus Horizont 2020 / Horizont Europa |
Belastbarkeit der Daten und Einschränkungen der Gültigkeit
Alle Daten werden von den Datenanbietern auf Plausibilität und Belastbarkeit hin überprüft, die Rahmenbedingungen der Erhebung der Daten können jedoch manchmal zu Einschränkungen führen. Diese Einschränkungen müssen bei der Interpretation des Datenmaterials berücksichtigt werden.
Um eine akurate Deutung der Daten zu vereinfachen, ist jedes Diagramm mit umfangreichen methodologischen Anmerkungen versehen, die unterhalb der Diagramme durch Klicken auf das Feld „Metadaten“ eingesehen werden können. Außerdem werden die Belastbarkeit und wichtige Einschränkungen in den Einleitungen der verschiedenen Themenbereiche thematisiert.